Ich habe die Ehre bekommen, ein Spiel, das derzeit in der Spieleschmiede gecrowdfundet wird, noch vor Abschluss des Fundingzeitraums zu testen.
Bei dem Spiel handelt es sich um Die Krieger vom Jein, von Till Meyer und Nicole Stiehl. Das Spiel stammt aus der Reihe „Die kleinen Feinen“ – aber dazu und zum Crowdfunding später mehr.
Für mein Review erhielt ich die Print & Play Version des Spiels. Die Dateien lagen als PDFs in meinem E-Mail Postfach, wurden von mir ausgedruckt, geschnitten und in Deck Protector-Hüllen gesteckt. Die Bögen mit den kleinen Symbolen sind eigentlich die Kartenrücken und dienen gleichzeitig als Übersicht.
Nun aber endlich zum Spiel.
Bei Die Krieger vom Jein befindet man sich am Ende Ende einer fröhlichen Tavernenrunde und entdeckt, dass einem im Gedränge ein Kumpel abhanden gekommen ist. Die drei bis vier Spieler machen sich nun im dichten Gedränge auf, ihren Kumpel zu finden.
Mit meiner Spielerunde haben wir das Spiel zu viert getestet. Jeder bekommt zwei Karten ausgeteilt, die letzte Karte kommt verdeckt auf den Tisch. Dies ist nun der Kumpel, der gefunden werden will. Jede Karte zeigt einen der neun im Spiel vorhandenen Krieger, die sich nur durch zwei Merkmale unterscheiden: Helmfarbe und Schildsymbol. Die Identität des verschwundenen Kiregers muss nun per Ausschlussverfahren herausgefunden werden.
Dazu darf der Spieler, der an der Reihe ist, eine Frage zur Identität der Krieger auf den Händen der anderen Spieler stellen, zum Beispiel: „Habt ihr einen Krieger mit blauem Helm?“ Reihum muss diese Frage wahrheitsgemäß mit Ja oder Nein beantwortet werden. Hat ein Spieler aber zwei Krieger mit blauem Helm auf der Hand, ist die Antwort trotzdem „Ja!“. So wird die Identität der verdeckten Karte immer weiter eingekreist. Wer sich zuerst sicher ist, den Krieger identifiziert zu haben haut mit der Hand auf die Karte und gibt seinen Tipp ab. War der Tipp richtig, erhält der Spieler einen Punkt, wenn nicht, alle anderen.
Die Schwierigkeit besteht darin, sich alles zu merken, was die anderen sagen und die richtigen Krieger auszuschließen. Ein bisschen Mut gehört auch dazu, wenn man sich nicht sicher ist einfach mal zu raten, bevor sich jemand anderes den Punkt holt.
Um nicht dazu gezwungen zu sein die alles offen legende Antwort geben zu müssen darf jeder Spieler dreimal auch mit „Jein“ antworten.
In unserer Runde hatten wir stellenweise das Gefühl, dass wir uns einen Knoten ins Hirn denken, denn so simpel die Spielidee auch ist, so ist doch einiges an Aufmerksamkeit gefordert um nicht einen Krieger zu übersehen.
Das Spiel ist ein netter kleiner Spielrunden-Starter oder Absacker, eine Runde dauert etwa fünf Minuten und durch frei wählbare Siegpunktzahlen lässt sich die Dauer leicht anpassen. Hauptsache alle sind gleich fit oder matschig im Kopf, Energydrinks zählen als Doping.
Die Regeln sind noch nicht ganz zu Ende geschrieben. In der Variante zu dritt kommt noch der Drache als Joker mit hinzu. In meiner Reglversion fehlt noch die Erklärung wie mit der Karte umzugehen ist. Zu dritt bekommt jeder spieler drei Karten. So kann auch kein Krieger, sondern der Drache in der Mitte liegen.
Für das Spiel mit jüngeren Kinder kam mir die Idee ihnen zu erlauben die Krieger, die sie ausgeschlossen haben, mit Markern auf der Übersicht abzudecken. Dadurch geht es für die Kleinen nur noch um das aufmerksame verfolgen des Spielgeschehens und nicht mehr so sehr darum, sich alles zu merken. Damit könnte man das Spiel auch recht gut mit gemischten Altersgruppen spielen.
Jetzt zurück zum Crowdfunding:
Die Krieger vom Jein wird derzeit exclusiv über die Spiele-Crowdfunding-Plattform Spieleschmiede von der Spiele-Offensive finanziert.
Das Funding läuft noch bis zum neunten November, die benötigte Summe von 1000€ ist aber bereits zusammengekommen.
Die kleinen Feinen ist eine Spielreihe mit Kartenspielen, die mit maximal 10 Karten auskommen und bei denen die Spielmechanik im Vordergrund stehen soll. Zusätzliches Spielmaterial, wie Zählsteine, sollen die Spieler selber mitbringen, diese sind aber auch in den meisten Spieler-Haushalten in mehr als ausreichender Form vorhanden.
Das Spiel finanziert sich nach dem „Zahl soviel du willst“ Prinzip. Bereits für einen Euro erhält man die Print & Play Version zum selberdrucken als PDF. Für drei Euro gibt es zumindest schon die Karten ausgedruckt frei Haus und ab fünf Euro verdienen die Spiele-Offensive und die Autoren etwas an dem Spiel und drucken der oder dem UnterstützerIn die Anleitung sogar aus.
Das Design der Karten wird sich auch noch etwas ändern, da man bei höheren Unterstützungssummen das Aussehen der Krieger und des Drachens beeinflussen kann.
Ich finde, das hier echt faire Deals angeboten werden. Für einen Euro bekommt man ein voll spielbares kurzweiliges Spiel, das man so aufwendig ausdrucken kann, wie man will und auch die fertig gedruckten Versionen sind nicht teuer.
Weitere Veröffentlichungen der „kleinen Feinen“ werde ich im Auge behalten und hoffen, dass die auch so interessant sind.
Link: Die Krieger vom Jein in der Spieleschmiede (externer Link in neuem Tab)